Ergebnis der Online-Befragung „Klima: Was denkst du?“

Knapp 900 BürgerInnen im Burggrafenamt haben sich im Sommer 2021 intensiv mit dem Thema Klimaschutz auseinandergesetzt und an der Befragung teilgenommen.

Das Interesse am Thema Klimaschutz ist sehr hoch und die Auswirkungen des Klimawandels auch für den Großteil der Befragten deutlich spürbar. Über 90% der befragten Personen bekunden ihre Bereitschaft, die Lebensgewohnheiten zu ändern, um die negativen Auswirkungen auf das Klima zu verringern. Auf Gemeindeebene sollten prioritär in den Bereichen Verkehr und Mobilität, erneuerbare Energien und Naturschutz Klimaschutzmaßnahmen umgesetzt werden. Auf die Frage, welche erneuerbaren Energieträger auf Gemeindeebene verstärkt genutzt werden sollten, werden Photovoltaik, Solarthermie und Wasserkraft prioritär genannt. Das Ergebnis zeigt weiters, dass das Verständnis für den Begriff Nachhaltigkeit als Verbindung des Umweltschutzes und sozialer Verantwortung mit den wirtschaftlichen Tätigkeiten vorhanden ist. Besonders interessant sind die Aussagen zur persönlichen Verhaltensweise: 75% der Befragten versuchen bereits, möglichst umweltfreundlich zu leben. Im Detail zeigt sich, dass die Bevölkerung am ehesten bereit ist, für kurze Wege auf das Auto zu verzichten und in Haus bzw. Wohnung für mehr Energieeffizienz zu investieren. Die Bereitschaft, sich aktiv in einer Klimaschutzgruppe zu engagieren oder gar höhere Steuern für einen verbesserten Umweltschutz zu zahlen, ist jedoch gering.

Welt in KinderhändenViele Rückmeldungen wurden bei der Frage zu konkreten Vorschlägen für einen aktiven Klimaschutz im Burggrafenamt eingebracht. Dabei kristallisieren sich drei Schwerpunktthemen heraus: Maßnahmen zur Förderung der nachhaltigen Mobilitätsangebote und der Reduktion des motorisierten Verkehrs, zur Abfallvermeidung und für eine nachhaltige Entwicklung im Tourismus.

Um die Jugend im Burggrafenamt besser in die Befragung einzubinden, wurde ein eigener Fragebogen für die OberschülerInnen im Bezirk entwickelt. Genau 575 SchülerInnen haben sich an der Befragung beteiligt. Zum Teil zeigen sich deutliche Unterschiede zu den Ergebnissen der Befragung der gesamten Bevölkerung: So ist das Empfinden des Klimawandels bei den Jugendlichen weniger hoch, wie auch die Bereitschaft, die Lebensgewohnheiten dem Klimaschutz unterzuordnen.

Für rund ¼ der Befragten sind die Themen Umwelt- und Klimaschutz sehr wichtig, für 55% immerhin noch ziemlich wichtig. Ihre größten Sorgen in Bezug auf den Klimawandel sind die Beeinträchtigung der Lebensqualität, die Zunahme von Naturkatastrophen, der Anstieg des Meeresspiegels und die Luftverschmutzung. 90% der befragten SchülerInnen sind der Meinung, dass es wichtig ist, sofort Maßnahmen zu ergreifen, um dem Klimawandel entgegenzuwirken. Zur Rolle der Gemeinde heben die Befragten hervor, dass in den Bereichen Tourismus und Land- und Forstwirtschaft am meisten Handlungsbedarf besteht. Mehrere Fragen wurden auch zur persönlichen Verhaltensweise gestellt: Müllvermeidung und ein umweltfreundliches Mobilitätsverhalten stehen dabei im Vordergrund. Letzteres spiegelt sich auch bei der Frage zum Mobilitätsverhalten am Schulweg wider: Die Schulwege werden größtenteils mit dem Bus, zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegt. Bei der Befragung wurde auch das Thema „Fridays for Future“ vertieft. Rund ¼ der Befragten haben bereits an einer Demonstration für den Klimaschutz teilgenommen. Als Hauptgrund für die Teilnahme wurde genannt, dass das Thema von großer Bedeutung für die Zukunft der Jugendlichen ist.

Der Befragung der Jugendlichen wurde im Rahmen des Projektes „Klimaplan Burggrafenamt“ durchgeführt. Die Erstellung des Fragebogens erfolgte mit Unterstützung durch Professor Gianluigi Di Gennaro, Koordinator des Netzwerkes „Nachhaltige Schulen“.